Am 8.7. konnte clever-racer.com das 6-Stunden-Charity-Rennen im Michael-Schumacher Kart & Event Center gewinnen. Das Rennen war an Spannung kaum zu überbieten.
Schon im Qualifying zeichnete sich ab, dass es ein enges Rennen werden würde: clever-racer.com fuhr auf die Hundertstel genau die gleiche Zeit wie die Polesetter vom Team KSF Erftland Senioren, musste sich aber mit dem zweiten Startplatz zufrieden geben.
Doch natürlich war an dieser Stelle noch überhaupt nichts entschieden. 6 Stunden sind lang und in so einem Rennen kann viel passieren. Unser Plan für die erste Rennstunde war es, sich gemeinsam mit dem Team KSF Erftland Senioren vom Rest des Feldes abzusetzen und nicht zuviel Zeit in den Zweikämpfen, die für die Startphase üblich sind, zu verlieren. So wollten wir uns eine gute Ausgangslage für die restlichen 5 Stunden schaffen.
Dies gelang auch hervorragend. Unser Startfahrer Christian setzte den Plan perfekt um. Nach 15 Minuten ließ uns das Team KSF Erftland Senioren vorbei, weil es den Anschein hatte, dass Christian ein wenig schneller war und so für beide Teams die Chance bestand, sich vom Rest des Feldes noch schneller abzusetzen.
Da es im restlichen Feld zu den erwarteten Zwei- und Mehrkämpfen kam, konnte sich Christian gemeinsam mit den KSF Erftland Senioren absetzen. Gegen Ende seines Stints hatte Christian Pech mit einer Überrundung, so dass die KSF Erftland Senioren wieder an uns vorbei gingen - ohne jedoch einen größeren Vorsprung auf uns herausfahren zu können.
Wir versuchten im Anschluss durch einen vorgezogenen Fahrerwechsel, im Fernduell Zeit auf die KSF-Erftland Senioren gut zu machen - was jedoch gründlich misslang. Bei der Anfahrt der Box wurde Christian - wenn auch nur kurz, aber dennoch entscheidend - durch ein zu überrundendes Team aufgehalten, das ebenfalls die Box ansteuerte. Dadurch landeten wir an der Boxenausfahrt direkt im Verkehr, was uns zusätzliche Zeit kostete und den KSF Erftland Senioren erlaubte, bis zu 3 Sekunden Zeit herauszuholen, so dass sie nach ihrem Fahrerwechsel weiterhin vor uns lagen.
Dominik gelang es in den nächsten 25 Minuten des Rennens, diese Lücke wieder zu schließen. Bekanntlich ist "rankommen" aber etwas anderes als "vorbeikommen". So stand er dann vor der Wahl, sich mit einem harten Manöver vorbei zu quetschen und möglicherweise eine Strafe zu riskieren oder bis zum Tankstopp - der in den nächsten 10 Minuten anstehen würde - zu warten und bei dieser Stoppserie auf mehr Glück mit dem Verkehr zu hoffen.
Er entschied sich für Letzteres, da das Rennen zu diesem Zeitpunkt noch ca. 4,75 Stunden dauern würde und es sicherlich im weiteren Verlauf bessere Gelegenheiten geben würde. Leider zogen wir beim Tankstopp (inklusive Kartwechsel) nicht das große Los und bekamen ein Kart, das ständig nach links zog. Das machte es schwierig, in den freien Runden nach dem Tankstopp (der Verkehr war diesmal kein Problem) schnellere Rundenzeiten als die Konkurrenz zu fahren, so dass die KSF Erftland Senioren nach ihrem Tankstopp wieder unmittelbar vor uns auf der Strecke auftauchten.
Wir hatten unmittelbar nach den Tankstopps aller Teams unseren nächsten Fahrerwechsel geplant und da der Abstand zu den Führenden ständig zwischen 0,5 und 1 Sekunde betrug, bestand auch diesmal nicht die Notwendigkeit, ein riskantes Überholmanöver zu setzen.
Beim Fahrerwechsel stieg dann Helmut ein. Die KSF Erftland Senioren fuhren ihm nach ihrem Boxenstopp, wie wir es bereits gewohnt waren, wieder direkt vor die Nase, aber nach einigen Runden konnte er sich mit einem beherzten Manöver in der hinteren Ecke der Halle - dort wo die Rennleitung nicht ganz so gut hinschauen kann ;-) - vorbeischieben. Im weiteren Verlauf seines Stints konnte er bis zu 15 Sekunden Vorsprung herausfahren und wir hatten schon die Hoffnung, uns nun Stück für Stück absetzen zu können.
Aber leider weit gefehlt. Unsere Gegner blieben hartnäckig und der Vorsprung schmolz wieder dahin. Da wir zwischenzeitlich unterschiedliche Wechselrhythmen hatten, war es ein ständiges Fernduell. Die Pflichtstandzeit in der Box bei einem Fahrerwechsel betrug 30 Sekunden und nicht selten leuchtete exakt diese Zahl als Abstand auf den Zeitenmonitoren auf, wenn ein Team einen Boxenstopp mehr absolviert hatte, als das andere.
40 Minuten vor Schluss dann das entscheidende Manöver: clever-racer.com musste noch einen Fahrerwechsel machen, die KSF Erftland Senioren noch zwei. Letztere kamen in die Box, absolvierten ihren vorletzten Stopp und alle wussten: das wird ganz knapp. Die KSF Erftland Senioren fuhren aus der Box und clever-racer.com kam von hinten die Start-Ziel-Gerade hinunter geschossen. Erstere blockierten geschickt die Innenbahn in der ersten Kurve, aber clever-racer.com setzte sich mit einem sehenswerten Manöver außen herum an die Spitze. In der Folge konnten wir uns Zehntel für Zehntel absetzen, so dass zwischenzeitlich 2 Sekunden Vorsprung auf der Uhr standen. Bei jeweils einem ausstehenden Fahrerwechsel wahrlich kein Ruhekissen.
Die KSF Erftland Senioren waren nun diejenigen, die ihren Stopp vorzogen und dadurch hofften, an clever-racer.com vorbei zu gehen. Wir reagierten aber sofort und machten unseren letzten Fahrerwechsel direkt in der Runde darauf.
Als Dominik nach dem Stopp aus der Box fuhr, konnte er vor den KSF Erftland Senioren bleiben, die weiterhin ca. 2 Sekunden hinter uns waren. Wer nun glaubte, das Rennen sei entschieden, irrte. Bei solchen Rennen kann man bei einer Überrundung den knappen Vorsprung sofort wieder einbüßen. So begann in den letzten 30 Minuten ein Kampf um jedes Zehntel und jede Überrundung. Zunächst kamen die KSF Erftland Senioren bis auf 1 Sekunde heran, dann konnten wir uns wieder Zehntel für Zehntel absetzen - auch dank einer Serie von konstanten Rundenzeiten und den zu überrundenden Teams, die in jeder Situation aufpassten und uns durchließen.
Die letzten 5 Minuten auf der Uhr, dann der hochgestreckte Daumen des Rennleiters der anzeigte, dass die letzte Runde anstand und nach dieser konnten wir endlich jubeln. Am Ende standen lediglich 2,47 Sekunden Vorsprung auf dem Zeitentableau.
Vielen Dank an alle Fahrer von clever-racer.com für diese Teamleistung - jede Runde und jedes Zehntel zählte am Ende. Aber auch ein großes Dankeschön an unsere Gegner, die zu jedem Zeitpunkt fair gefahren sind und uns einen harten Kampf geliefert haben. So muss Rennsport sein, so macht er am meisten Spaß!
Das Sahnehäubchen war allerdings, dass wir durch die Teilnahme an diesem Rennen auch etwas für den guten Zweck tun konnten. Der Verein "dabei sein e.V.", der sich um demenzkranke Menschen kümmert, bekam vom Michael Schumacher Kart & Event Center und den Organisatoren des Rennens, der KSF Erftland, einen Scheck über 4.100,-€ überreicht.
Kartfahren, ein spannendes Rennen erleben, es gewinnen und dabei auch noch etwas für den guten Zweck tun: Vielen Dank an alle Beteiligten, die dieses Rennen organisiert, ermöglicht oder daran teilgenommen haben!
Zum guten Schluss noch einige Bewegtbilder für euch:
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